Sonntag, 28. Oktober 2018

Umbau einer günstigen Gitarre, Teil 4: Hardware - Bridge

[Zu Teil 3 dieser Blog-Post Reihe]

Der Einbau der neuen Bridge ist gleich zu Beginn gegen die Wand gelaufen, denn die auf Sicht gekaufte Fender Bridge stellte sich als zu breit heraus. Die beiden E-Saiten wären damit so weit am Rand gelandet, dass sie ständig vom Griffbrett heruntergerutscht wären.

Man sieht schon an den Schraubenlöchern, dass die Fender Bridge (oben) anders ist als die ab Werk in der Gitarre verbaute Bridge.

Die neue Bridge passt nicht

Auch die Befestigungen der Saitenreiter sind arg versetzt (oben Original-Bridge, unten Fender).

Falsche Saitenabstände

Das ging so nicht. Wie schon erwähnt hat sich dann aber eine "Narrow Bridge" als Ersatzteil von der Mexiko Strat gefunden, die dem Original absolut gleich war. Leider musste ich die Bridge aus den USA bestellen, weil sie in Europa nicht aufzutreiben war. Besuch beim Zoll zur Abholung inklusive!

Es handelte sich bei dem Mexiko Strat Ersatzteil um die Basisplatte der Bridge mit Tremblock und Saitenreitern und das war es. Um die Kosten des ersten Fehlkaufs etwas abzufedern, habe ich die Federn und den Federhalter von der falsch gekauften Fender Bridge übernommen. Die Reste der falschen Fender Bridge habe ich später dann zu einem sehr guten Preis noch auf Ebay weiterverkauft.

Auch bei der Bridge habe ich eine kurze Passprobe gemacht, das Ergebnis war auf Anhieb prima.

Beide E-Saiten aufziehen, um die
Abstände zu kontrollieren.

Ich habe beim Anbau der Brücke an den Korpus aber etwas falsch gemacht, weil ich damals einen Hintergrund nicht kannte: Die Korpusschrauben der Brücke habe ich ganz reingedreht, so dass die Bridge vorne fest auf dem Korpus aufliegt. Man kann es auf dem folgenden Foto in etwa sehen:

Die Schrauben sind viel zu weit reingedreht.
Die Schräge soll eigentlich nicht aufliegen.

Die Bodenplatte der Bridge ist vorne leicht angeschrägt, normalerweise dreht man die Schrauben nicht so rein, dass die abgeschrägte Fläche aufliegt, denn die Brücke soll ja beweglich sein. Die abgeschrägte Fläche zusammen mit den Tremolo-Federn sorgt normalerweise dafür, dass die Brücke "schwebt" (float), es ist eine "Floating Tremolo Bridge".

Ich habe auch alle fünf Federn eingesetzt, was insgesamt dazu führt, dass die Bridge fast wie eine Hardtail Bridge ist, absolut fest und unbeweglich. Ich benutze den Jammerhaken nie, vermutlich ist es mir deshalb anfangs gar nicht aufgefallen.

Was aber aufgefallen ist, ist dass die Gitarre ein Mördersustain hat. Das hatte sie im Originalzustand auf keinen Fall. Ich bin der Meinung, dass die nun besonders starke Verbindung zum Korpus-Holz für das gesteigerte Sustain verantwortlich ist, eventuell trägt auch das Weglassen der Federkammer Abdeckung dazu bei.

Im 5. Teil kümmern wir uns um die Elektrik.

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