Sonntag, 16. Dezember 2018

Idee für Fender Stratocaster Umbauten: "Plug and Play Pickguard"

Bei der Fender Stratocaster ist fast die gesamte Elektronik am Pickguard befestigt. Das würde sie eigentlich dafür prädestinieren, dass man fertige Pickguards einfach je nach Lust und Laune "on the fly" austauschen kann: Unendliche Variationen von Tonabnehmern, Schaltungen und Sounds per "Swap-in" oder wie es so schön heißt "Plug and Play".

Dem steht leider entgegen, dass nur "fast" die gesamte Elektronik am Pickguard befestigt ist. Die Ausgangs-Klinkenbuchse ist bei der Stratocaster in einer separaten Kammer untergebracht und das Kabel vom Volume-Poti zur Ausgangsbuchse ist im Normalfall verlötet.

Ausnahmen gibt es zumindest bei dem EMG-System für aktive Tonabnehmer, hier funktioniert alles über Steckverbindungen.

Was aber nun bei klassischen passiven Tonabnehmer-Pickguards tun? So wenig Arbeit wie das an- und ablöten eigentlich ist, niemand tauscht mal eben sein Pickguard aus und niemand bringt den Lötkolben mit zum Konzert.

Ich habe hierfür eine Idee, die den Pickguard-Tausch ziemlich einfach gestaltet: Die Lösung sind Steckverbinder aus dem Modellbau.


2-polige Steckverbinder


Die Idee ist eigentlich immer dieselbe: Wir haben am Volume-Poti zwei Drähte, die zur Ausgangs-Klinkenbuchse gehen - das Signal und die Erde. Diese zwei Drähte werden an je einen Pol eines 2-poligen Steckverbinders angelötet und dies natürlich zwei Mal: Am Volume-Poti-Ausgang und an der Ausgangs-Klinkenbuchse.

Im Modellbau gibt es mehrere Varianten solcher Steckverbinder.

XT60 Steckverbinder

EC2 Steckverbinder

Kabelschuh Rundstecker

Mini-Tamiya Steckverbinder


Bei den XT60 und EC2 Varianten werden die Drähte mit Lötzinn im Steckverbinder befestigt, bei der Rundstecker und Mini-Tamiya Variante werden die Kabel eingequetscht bzw. verklemmt.

Ich habe bislang experimentiert mit der Rundstecker-Variante sowie mit den EC2-Steckverbindern.




Rundstecker am Volume-Poti (rechts Signal, links Erde)

Die EC2-Variante ist sehr klein und passt überall


Mein Fazit ist, dass die EC2-Variante sehr gut funktioniert. Sie ist sehr klein und passt sogar bei einem so überladenen Pickguard wie dem oben gezeigten noch in das E-Fach hinein.

Zudem gibt es die EC2-Variante mit Goldkontakten. Wie wir aus der Chemie noch wissen: Gold ist ein Edelmetall und neigt nicht zum oxidieren. Damit können Übergangs-Widerstände möglichst minimiert werden.

Einen Klangsverlust gibt es nicht, diese Lösung ist vollkommen transparent.

Wer einen solchen Stecker auch an seiner Ausgangs-Klinkenbuchse anbringt und natürlich bei dem einen System bleibt, kann ganz leicht voll bestückte Pickguards tauschen. Einzig über die Saitenerdung muss man sich noch Gedanken machen. Diese kann man anders mit dem Gesamtsystem verbinden, als sie auch noch am Pickguard anzulöten, wie ich in meinem Post zum Marathon-Strat Umbau gezeigt habe.

Ein Tipp zur Ausführung: Das Kabel von der Ausgangs-Klinkenbuchse muss weiterhin ins E-Fach geführt werden. Beide Stecker müssen im E-Fach liegen, sonst kann man nichts zusammenstecken! Das Kabel von der Ausgangs-Klinkenbuchse sollte man ruhig etwas länger als benötigt lassen, dann kann das Pickguard komfortabler an- und abgesteckt werden.

Mit diesem System ist der Pickguard Tausch theoretisch auch bei aufgezogenen Saiten möglich. Diese müssen maximal gelockert werden (geht natürlich nur, wenn man an den Mechaniken einige Windungen Saiten übrig hat).

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