Dieser Post ist der Startschuss für eine lose Reihe von Beiträgen zum Thema Software-Nutzung für Gitarristen. Ich werde verschiedene Apps und Lösungen für Smartphones aber auch für den PC besprechen und meine Erfahrungen hiermit wiedergeben. Natürlich kann ich dabei nicht auf jedes Betriebssystem eingehen und meine Posts spiegeln deshalb natürlicherweise nur das wieder, was ich selbst im Einsatz habe. Aus demselben Grund lasse ich den Tablet-Bereich hier geflissentlich aus, aber natürlich laufen alle für iOS und Android vorgestellten Apps nicht nur auf dem Smartphone, sondern auch auf dem entsprechenden iOS/Android-Tablet. Windows Anwendungen laufen entsprechend auf PC und Surface.
Den Startschuss bildet das Interface zwischen Analog und Digital. Denn obwohl wir uns mit digitalen Tools und Gadgets beschäftigen, will ich natürlich weiterhin meine analogen Gitarren und Mikrofone verwenden. Ein passendes Audio-Interface zur A/D-Wandlung wird also benötigt: Wir beschäftigen uns in diesem Post mit dem iRig Pro I/O von IK Multimedia.
Es gibt das iRig in ganz verschiedenen Ausführungen, ich habe mich für die Pro I/O Ausführung entschieden, weil ich hier sowohl einen 6,3 mm Klinkenstecker (Instrumente) als auch einen XLR-Stecker für meine Mikrofone anschließen kann (ja, das Teil hat sogar 48V Phantomspeisung!)
Unboxing
Vorderseite der Verpackung |
Rückseite der Verpackung |
Die Seiten der Verpackung |
In der Verpackung findet sich rechts das iRig Pro I/O und in einer Schachtel links allerlei Kabel, ein Klettband sowie ein Satz Batterien für das Gerät.
Die offene Schachtel |
Folgende Kabel sind ab Werk dabei:
- 1x Mini-DIN 7-polig auf Lightning-Stecker (Apple); Länge ca. 0.6 m
- 1x Mini-DIN 7-polig auf USB 2.0 Typ A (PC); Länge ca. 0,6 m
- 2x DIN 5-polig (MIDI) auf 2,5 mm Klinke; Länge ca. 1,6 m
Es fällt auf, dass hier Out-Of-The-Box keine direkte Anschlussoption für Android Smartphones enthalten ist. Es gibt als Originalersatzteil des Herstellers ein Mini-DIN auf USB-C Kabel, aber zu Preisen, die mir etwas zu hoch gegriffen erscheinen.
Für den Anschluss an den Micro USB bzw. USB-C Anschluss eines Smartphones könnte deshalb ein USB-Adapter eine sinnvolle Lösung darstellen.
Die "Beilagen" zum iRig Pro I/O |
Das iRig Pro I/O hat auf der Oberseite einen Gain Regler, eine blaue Diode, um den Betrieb anzuzeigen, sowie eine weitere, rote Diode, die anzeigt, wenn das Signal ins Clipping geht (übersteuert).
Der Kombianschluss für Instrumenten- und Mikofonkabel |
An der Seite Ein- und Ausgang für MIDI sowie der Schalter für die Phantomspeisung |
Auf der anderen Seite Kopfhörerausgang und Lautsärkeregelung für den Kopfhörer |
MIt dem iRig Pro I/O verhält es sich wie mit jedem Audio Interface: Ist es angeschlossen, dann ist es allein die (externe) Soundkarte des Gerätes, an das es angeschlossen ist. Das heißt: Der Lautsprecher im Handy, PC, Tablet ist tot.
Die einzige Möglichkeit des Monitorings bietet sich über den Kopfhörerausgang. Hier kann man anstelle eiens Kopfhörers auch aktive Lautsprecher oder ähnliches anschließen.
Der Mini-DIN Konnektor zum Smartphone/Tablet/PC und die Buchse für das Netzteil |
Ein Netzteil ist im Paket leider nicht enthalten. Es gibt ein Original-Teil vom Hersteller (5V, 3A) zu einem wiederum - sagen wir mal - sehr überraschenden Preis. Statt des Netzteils können wir aber auch zwei AA - LR6 - Mignon Batterien verwenden, für Vielnutzer würde sich der Einsatz entsprechender Akkus anbieten.
Für Batterien spricht auch der Umstand, dass man es hier ja mit einem von Größe und Gewicht her sehr transportablem Audio-Interface zu tun hat, da wäre ein Netzteil ohnehin nur Ballast.
Das Bateriefach an der Unterseite. |
Der Batteriefach-Deckel besitzt Schlaufen für das im Paket enthaltene Klettband. Das iRig kann damit an einem Stativ festgebunden werden. Eine professionellere Befestigung für ein Stativ, wie z. B. eine Halterung, die man an das Stativ anclipsen kann oder die eventuell direkt auf ein Stativ aufzuschrauben wäre, gibt es nach meinen Recherchen nicht.
Anschluss an ein iPhone mit externem, aktiven Lautsprecher |
Registrierung
Im Karton findet sich eine Registrierungskarte für das iRig.
Hierüber wird zum einen die Garantie aktiviert, zum anderen erhält man so Lizenzschlüssel für AmpliTube und weitere Anwendungen des Herstellers.
Registrierungskarte mit persönlicher Seriennummer |
Für die Registrierung wird ein Account auf der Hersteller-Homepage benötigt. Falls noch keiner existiert, kann dieser kostenlos erstellt werden. Es bietet sich an, dies vor der Registrierung des Produktes unter https://www.ikmultimedia.com/userarea/ zu erledigen.
Die eigentliche Registrierung findet dann über das Scannen des QR Codes statt (QR Reader App wird dazu benötigt).
Zum Registrieren den QR Code auf den Unterlagen scannen |
Nach Abschluss der Registrierung findet man im Konto des Herstellers die Lizenzschlüssel. Bei den Smartphone/Tablet Apps muss man keine Lizenzschlüssel eintragen (siehe unten), die Keys sind wohl vordergründig für eine Installation auf PC oder MAC.
Nach erfolgreicher Registrierung ist das iRig mit dem Account verknüpft. |
Und es gibt einige kostenlose Beigaben (Lizenzschlüssel) mit dem Hardwarekauf |
App installieren und was nun?
Mit dem iRig kommt eine Lizenz für die Software AmpliTube. Ich werde mich hiermit später einmal ausführlicher beschäftigen, deshalb heute nur ein paar erste Eindrücke.Im App Store finden sich diverse Einträge zu AmpliTube, die meisten kostenpflichtig. Man kann hier, wenn man alle haben möchte, anscheinend einige hundert Euro in Amp-/Effekt-Cabinet-Pakete versenken.
Beispiel zweier kostenpflichtiger AmpliTube Erweiterungen |
Die AmpliTube-App, nennen wir es mal das "Hauptprogramm", kommt in der kostenlosen Variante "AmpliTube CS" dann auch sehr spartanisch daher: Drei Amps, drei Cabinets, zwei Mikrofone und sechs Effektgeräte.
Etwas mehr wird es, wenn man seine Logindaten für den Account, den man für die Registrierung eingerichtet hat, in der Software einträgt.
IK Multimedia Account in AmpliTube hinterlegen |
IK Multimedia Account in AmpliTube hinterlegen |
IK Multimedia Account in AmpliTube hinterlegen |
Auf diesem Weg erhält man das Softwarepaket, das beim iRig Pro I/O dabei ist. Es ist für mich nicht ganz transparent, aber so upgraded man anscheinend das kostenlose AmpliTube CS auf die Vollversion AmpliTube (entspricht einem Kaufpreis im Apple Store von ca. 11 €).
Damit stehen dann acht Amps, neun Cabinets, weiterhin zwei Mikrofone, sowie nunmehr neun Effektgeräte zur Auswahl.
Man erkennt die verfügbaren, aber nicht inbegriffenen Geräte an einem kleinen Plus-Symbol am unteren rechten Rand.
Es gibt verschiedene Amp Simulationen der bekannten Hersteller hinzuzukaufen. |
Weitere kostenpflichtige Cabinet- bzw. Combo-Varianten |
Ein bunter Strauß weiterer Effekte |
Ein erster Test
In diesem Post beschäftigen wir uns noch nicht inhaltlich mit Apps, die mit dem iRig verwendet werden können, aber ein erster Test der Funktionalität muss natürlich sein.
Als erstes habe ich eine Les Paul Studio in Steg-Humbucker Einstellung angeschlossen und eine kurze Sequenz mit der ganz einfachen Sprachmemo-App des iPhones aufgenommen.
So hört sich die A/D-Wandlung also "trocken" an.
Das allein ist schon gar nicht so schlecht!
Als zweites ein einfacher Test in AmpliTube, um einen ersten Eindruck vom dem zu bekommen, was die digitalen Effekte so können.
Stadion-Atmosphäre :-)
Soweit die Grundlagen, wir schauen ein anderes Mal darauf, was wir mit dem iRig Pro I/O noch so alles anstellen können.
Bis dahin!
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