Sonntag, 6. Dezember 2020

Framus Schweller-/Volumenpedal (1960er)

Mir ist dieses schicke Volumenpedal, vermutlich aus den 1960ern, zugeflogen. 

 

Framus Volumenpedal
Framus Volumenpedal

 

Es hatte einen optischen Mangel und hat darüber hinaus die typischen Wartungen benötigt. Es ist aber so oder so ein interessantes zeittypisches Gerät, das ich hier dokumentieren möchte.

 

Zunächst einmal gab es dieses Volumenpedal vermutlich auch innerlich baugleich noch von zwei anderen Herstellern: Dynacord und Schaller.

 

Das gleiche Pedal von zwei anderen Herstellern
Iterationen des gleichen Themas

 

Auch im Vergleich mit dem ähnlich aussehenden Wah-Wah-Pedal ist das Volumenpedal recht bullig gebaut. Das ist da, um getreten zu werden und äußerlich hat es die Zeitläufte deshalb auch gut überstanden.


Das Pedal hat eine Länge von rund 26 cm
Länge: rund 26 cm

Die Höhe des Pedals beträgt bis zu 10 cm
Auf "leise" gestellt ganze 10 cm hoch.

Wie beim Wah-Wah-Pedal ist der Boden abschraubbar, die vier Schrauben halten zugleich vier Gummifüße. Anders als bei modernen Pedalen ist der Boden aber aus Metall und nicht aus Kunststoff.


Der Boden des Pedals mit Gummifüßen
Der Boden des Pedals mit Gummifüßen

Im Inneren herrscht keinerlei Enge:


Das Innenleben des Volumenpedals
Das Innenleben


Wie auf dem Bild oben ersichtlich ist das verstärkerseitige Kabel fest im Pedal angebracht. Als Zugentlastung dient eine Schelle, die im Gehäuse angeschraubt ist. Von der Zugentlastungsschelle führt interessanterweise eine Litze zum gemeinsamen Erdungspunkt an der Ausgangsklinkenbuchse.

Ja, diese kleinen Fäden sind tatsächlich haarfeine Drähte mit einer Ummantelung.

Ebenfalls zum gemeinsamen Erdungspunkt führt das Schirmgeflecht des Kabels.


Der "heiße" Draht geht zum Schleifer des Potis (Mitte), die mit der Erde verbundene Lötöse ist in Blickrichtung oben, der Ausgang zur Ausgangsklinkenbuchse unten.

Nicht sehr schön fand ich, dass die Zahnstange des Pedals extrem am Rand der Zahnhülse auf der Potiachse saß.


Das Potentiometer habe ich mir etwas genauer angsehen, auch weil mich interessiert hat, ob man hier eventuell etwas über das Alter des Pedals herausfinden könnte.


Das Potentiometer hat einen Widerstanbd von 1 Megaohm und einen logarithmischen Regelweg
1 Megaohm, logarithmisch


Leichte Verschmutzungen am Poti
Es ist überall ein wenig Schmutz, das kann man gleich säubern

Das Potentiometer
Das Potentiometer

Stemag Dralowid 51L
Stemag Dralowid 51L

Das Poti war zwar nicht mit dem Produktionsjahr gestempelt, aber es handelt sich um ein Dralowid 51L der Firma STEMAG (1921-1970). Damit ist das Alter irgendwie gesetzt, das Teil ist zumindest von vor 1970 bzw. das Poti ist von vor 1970. Dralowid steht übrigens für Drahtlose Widerstände.


Ich habe dann die Position der Zahnstange etwas verbessert, indem ich die Zahnscheibe, die das Poti am Gehäuse festkrallt, geändert habe. Statt auf der Schaftseite unter der Mutter, sitzt sie nun unten am Potigehäuse; dadurch wandert die Potiachse in Sichtrichtung nach unten:


Verbesserte Position der Zahnstange
Verbesserte Position der Zahnstange


Gefettet und auch die Kabel wieder angelötet
Gefettet und auch die Kabel wieder angelötet


Das Potentiometer habe ich mit dem Ohmmeter geprüft, es hat einen maximalen Widerstand von 1130 kOhm; die gemessenen Einzelwiderstandswerte sind stimmig über den kompletten Regelweg. 

Ich hatte noch keine Gelegenheit, es auszutesten und hoffe, dass es nicht kratzt.


Zuletzt musste der DIN-Stecker erneuert werden, das Original (?) war sehr angefressen:


Alt...

...und neu


Pin 1 ist der "heiße" Draht, Pin 2 wie immer Masse.

 



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