Sonntag, 28. Oktober 2018

Umbau einer günstigen Gitarre, Teil 1: Einleitung


Mir ist aufgefallen, dass das Thema "Umbau/Verbesserung einer günstigen Gitarre" viele (vermutlich junge) Gitarristen umtreibt - zumindest findet sich die Frage nach den Aussichten auf Erfolg und dem Sinn eines solchen Projektes regelmäßig in allen Gitarrenforen.

Ist ja auch nachvollziehbar: Die meisten von uns werden nicht mit einer Edelausstattung anfangen, sondern mit einem Kompromiss: Etwas, das man sich mit Taschengeld und Ferienjobs gerade leisten kann oder das die Eltern zu kaufen bereit waren (eventuell mit dem Hintergedanken, ob der Wunsch nach einer Gitarre nicht wieder so eine Phase sein könnte).

Ich habe mir die ersten Akkorde auf einer alten Wandergitarre und mit einem Liederbuch meiner Mutter selbst beigebracht; meine erste "richtige" Gitarre gab es im Jahr darauf zu Weihnachten zusammen mit einem einfachen Gitarrenverstärker.
 
Rezension der Gitarre
in G&B
Die Gitarre war ein Strat-Nachbau aus der "Replay Series" der Firma MARATHON, schwarz mit Palisandergriffbrett. Kostenpunkt damals ca. 400 ,- DM. MARATHON war eine Marke, die zu SAMICK gehörte und in Korea gefertigt wurde. Ein typisches Einsteigerinstrument.

Die Gitarre wurde in GITARRE & BASS im November 1990 besprochen (S. 103) - unter dem Strich sogar gar nicht mal so schlecht (für die Preisklasse).

Der Verstärker war ein SAMICK SM-60RC, ein 60 Watt Transistoren Einkanaler mit eingebautem Reverb (Federhall), Overdrive und Chorus. Der Clean Sound war sehr sehr gut, die Zerre nicht so. Aber vor diesem Hintergrund konnte ich dann sinnvoll meine ersten Erfahrungen mit Bodeneffektgeräten machen (das erste: IBANEZ Trash Metal Soundtank).

Gitarre und Verstärker waren günstig, aber gutes Ausgangsmaterial, so dass man Spaß am spielen und üben hatte.

Ich habe Gitarre und Verstärker von ca. 1993 bis 1997 gespielt und hiermit auch die ersten Band-Erfahrungen gesammelt. Danach hatte ich genug Geld angespart, um mir besseres Material anzuschaffen. Die MARATHON und der SAMICK verschwanden in Folge erstmal im Keller und dort blieben sie auch, nachdem ich 1999 bei meinen Eltern ausgezogen war.

Fast Forward in das Jahr 2013 und zurück zum Anfang dieses Textes:
Nach längerer berufsbedingter Pause hatte ich wieder angefangen, Musik zu machen und in dem Zusammenhang einfach Lust darauf bekommen, auch handwerklich tiefer in das Gitarrenthema einzusteigen. Hier erinnerte ich mich dann an meine erste E-Gitarre, die immer noch im Keller meiner Eltern vor sich hin rottete.

Was kann hier schon passieren, dachte ich mir, wenn ich mich als handwerkliche Niete herausstelle, ist die olle Klampfe halt was für den Müll. Gesagt getan, so bin ich dann direkt tief in das Thema "Umbau einer günstigen Gitarre" eingestiegen. Meine Erfahrungen damit werde ich in den folgenden fünf Texten mit Euch teilen.

Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6


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